1. CPU vs. Grafikkarte
Bei einem Gaming-PC ist die Grafikkarte die primäre Komponente. Die CPU sollte aber trotzdem verhältnismäßig gewählt werden.
Die Hauptrechenarbeit wird von der Grafikkarte übernommen, die CPU stellt lediglich die "Rohdaten" bereit. Somit sollte man eher in eine größere Karte, als in eine überdimensionierte CPU investieren.
Das ist auch der Grund dafür, weshalb man bis ca. 500€ getrost zu AMD greifen kann. Aufgrund der günstigen CPUs und Boards bleibt mehr Geld über, ohne dass die Gesamtleistung des Systems darunter leidet.
Ein wenig anders sieht das hingegen bei Spielen mit der Source Engine aus. Diese sind sehr CPU-lastig, wodurch auch ein recht starker Prozessor von Vorteil ist.
Trotzdem sollte auch hier auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen CPU und Grafikkarte geachtet werden.
2. DualCore vs. QuadCore
Aus heutiger Sicht ist ein höher getakteter DualCore schneller als ein Quad, da Games von den zusätzlichen 2 Kernen so gut wie nicht profitieren.
Das wird sich aber auch nicht so schnell ändern:
Das Splitten der zu berechenenden Dateien auf mehrere Kerne und anschließendes korrektes Zusammenfügen dieser (Parallelisierung) ist sehr schwer. Die Dualcoreoptimierung hat sich weitestgehend durchgesetzt, doch die Optimierung noch auf Quads auszudehnen, ist um ein vielfaches komplizierter. Diesen Aufwand scheuen die meisten Spieleentwickler, da es auch Probleme mit sich bringt.
Fazit: Bei einem reinen Gaming-PC ist ein DualCore sinnvoller.
Betreibt man allerdings neben dem Gamen noch recht intensiv Foto- bzw. Videobearbeitung, dann hat der Quad wieder seine Daseinsberechtigung.
Eine solche 4-Kern-CPU benötigt aber oft eine bessere Kühlung, verbraucht mehr Strom, ist beim Gamen sehr oft etwas langsamer und lässt sich bei weitem nicht so übertakten, wie ein DualCore.
Empfehlungen für optimierte Anwendungen:
Intel Q9300 Boxed
_Alternativ: Intel Q9450 Boxed oder Intel Q6600 Boxed
3. Netzteil - die oft unterschätzte Stromversorgung
Leider wird immer wieder zu stark am Netzteil gespart, ohne die Konsequenzen wirklich zu kennen. Heutige Komponenten benötigen viel Strom. Bei einem kauf sollte man sich immer für ein Markennetzteil ab 500 Watt entscheiden. Ein billignetzteil sollte man nicht kaufen, da es Spannungsschwankungen gibt und es schnell abraucht.
4. SLI/CF - das leidige Thema
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich ein SLI/CF-Gespann aus 2 oder gar 3 seperaten Karten für den privaten Anwender nur in den seltensten Fällen lohnt. Wirklich zu empfehlen ist es erst bei höheren Auflösungen (>24"), da dort derartige Leistungen gebraucht werden. Darunter überwiegen die Nachteile:
- hoher Stromverbrauch, hohe Lautstärke, hohe Wärmeabgabe
- dafür aber oft nur bis zu 50-60% mehr Leistung, teilweise aber auch viel weniger oder gar schlechter als eine Einzelkarte
- teuer in der Anschaffung und schneller Wertverlust durch neue, bessere Karten
- eine einzelne Karte der neuen Generation ist meist schneller als ein SLI-/CF-Gespann der alten
- teilweise schlechte Skalierung und Unterstützung von SLI/CF
- Benutzen eines Boards mit nForce 680i/7x0i (bei SLI)
- viel Arbeit durch Treiberoptimierung und Erstellen von Profilen für einzelne Spiele
- kein Dual-Monitoring bei SLI
Dazu ist noch zu sagen, dass CrossFire in der Regel besser skaliert. Auch aufgrund der besseren und pflegeleichteren CrossFire-Boards (X38, P45 oder AMD-XPress Chipsätze) im Gegensatz zu den nForce-Platinen ist CrossFire dem SLi unter Berücksichtigung der Nachteile vorzuziehen.
Noch größerer Unfug ist das sogenannte Nachrüst-SLI/CF. Später irgendwann die gleiche Karte nochmal zu kaufen bringt es nicht. Bis dahin steht schon oft eine neue, schnellere Generation vor der Tür und die alten werden immer rarer.
5. Noch ein paar Worte zum RAM
Was bringt teurer RAM?
Intel: Ein Intel profitiert nicht spürbar von RAMs mit schnellen Latenzen. Daher reicht hier der billigste RAM mit 800MHz und CL5 vollkommen aus. Teurer RAM bringt damit nicht mehr Leistung als der günstigste, dafür aber ein größeres, unnötiges Loch im Portmonee.
Die hier empfohlenen 1000MHz RAMs machen erst Sinn, wenn man die CPU über einen FSB von 400MHz übertakten will, da normaler 800er RAM dann außerhalb der Spezifikationen läuft (>400MHz) und auch schnell weiteres übertakten limittieren kann.
E8200 über 3,2GHz
Q9300 über 3GHz
E8400 / Q6600 über 3,6GHz
Doch gerade der Q6600 ist mit Luftkühlung oft nur schwer über die 3600MHz zu bringen, wodurch sich hier auch kein 1000MHz RAM lohnt.
AMD: Bei AMD sieht das ein wenig anders aus. Aufgrund des in der CPU integrierten Speichercontrollers kann ein AMD-System von CL4 mehr profitieren als CL5. Bei der Taktung des RAMs verhält es sich analog. Diese aber immernoch recht kleine Mehrleistung rechtfertigt auch hier nicht den Aufpreis.
Die 4GB
Prinzipiell ist es bei den Systemen von der Leistung her egal, ob man 2GB-Riegel (2x2GB) oder 1GB-Riegel (4x1GB) einsetzt. Doch eine Vollbestückung belastet das Board zusätzlich und verhindert eine weitere Aufrüstung. Von daher sollte man, auch aufgrund der derzeitigen Preise, zu einem 4GB Kit bestehend aus 2x 2GB Modulen greifen.
Für die maximale und optimale Nutzung der 4GB wird aber ein 64-Bit Windows vorausgesetzt, da ein 32-Bit OS die 4GB nicht komplett verwalten und adressieren kann.
6. Macht RAID 0 in einem Gaming-PC Sinn?
Ein eindeutiges Nein:
Das erhöhte Aufallrisiko und der damit verbundene Verlust aller Daten eines RAID 0 stehen in keinem guten Verhältnis zur "Mehrleistung" beim Spielen. Lediglich das Laden von Leveln/Maps geht schneller von statten, höhere Frameraten liefert ein RAID 0 Verbund nicht. Im Gegenteil: Beim Spielen müssen oft kleinere Dateien von der Festplatte gelesen werden. Dies geschieht durch die schlechteren Zugriffszeiten eines RAID 0 teils deutlich langsamer.
Detaillierte Informationen zur Funktionsweise eines RAID 0 Verbundes lassen sich bei Wikipedia finden.
7. Bestellen über geizhals.at/de
Die Artikel aus der FAQ sind auch alle zu geizhals.at/de verlinkt, da man dort den jeweils günstigsten Shop angezeigt bekommt. Nun kann einem diese Suchmaschine auch den günstigsten Shop von mehreren Artikeln zusammen ausrechnen. Dazu legt man jeden Artikel über den kleinen gelben Kasten rechts oben auf der Artikelseite in die Wunschliste. Nachdem man dann die ganze Ware seiner Liste hinzugefügt hat, öffnet man die Wunschliste über den gleichnamigen Link auf der rechten Seite unter dem weißen Suchfeld. Nach einem weiteren Klick auf die gewünschte Liste (man kann auch mehrere erstellen) erhält man die Auflistung aller Artikel. Sofern hier alles korrekt ist, klickt man auf den Button unten rechts "Günstigste Anbieter für alle Artikel ermitteln". Je nach größer der Wunschliste kann diese Berechnung nun länger dauern. Danach erhält man eine Übersicht über die einzelnen und günstigsten Händler, wahlweise auch 2 oder 3 Händler und geordnet nach Verfügbarkeit.
Darüberhinaus sind die Preise einzelner Artikel bei einigen Händlern günstiger, sofern man über geizhals.at/de zu diesem Artikel des Herstellers gelangt. Dazu zählen u.a. KM-Shop, VV-Computer, Norsk-IT, Planet One, e-bug. Dieser "Service" sagt aber nichts über die Qualität des Shops aus.
Quelle http:computerbase.de